So schreibst du tolle Bildbeschreibungen
Bildbeschreibungen, auch als Alternativtext oder Alt-Text bezeichnet, sind Textbeschreibungen für ein Bild. Diese Beschreibungen sind hilfreich für Menschen, die blind oder sehbehindert sind, Unterstützungstechnologie nutzen, in Gegenden mit niedriger Bandbreite leben oder mehr Kontext wünschen.
Wenn du auf X Bildbeschreibungen schreibst, musst du in dreierlei Hinsicht anders vorgehen als auf dem Internet:
- X hat ein Limit von 1.000 Zeichen.
- Die Beschreibung ist der einzige Ort, an dem die Bildbeschreibung garantiert verfügbar ist.
- Sie ist für alle zugänglich.
Bildbeschreibungen sollten klar und knapp sein und gleichzeitig mehr Kontext für deinen post bereitstellen.
Im Folgenden findest du ist eine Liste von Empfehlungen, wie du tolle Bildbeschreibungen schreibst, jeweils mit einem Beispiel:
Empfehlungen für Bildbeschreibungen
Liste
- Nimm auf, was wichtig ist
- Formuliere präzise, klar und detailliert
- Bleibe objektiv
- Schreibe Text in Bildern aus oder fasse ihn zusammen
- Achte auf Akronyme und Abkürzungen
- Nimm Details zum Bildtyp auf
- Verwende eine normale Satzstruktur sowie Groß- und Kleinschreibung
- Vermeide überflüssige Informationen
- Komplexe visuelle Elemente erfordern besondere Sorgfalt
Einzelheiten und Beispiele
1. Nimm auf, was wichtig ist
Es ist wichtig, Aktionen, Bewegungen, Beziehungen, Besonderheiten, visuelle Details und andere besondere Elemente festzuhalten.
Beschreibe Personen, Haustiere, Objekte, ihre Namen (falls relevant) und ihre Beziehung zueinander. Erwähne je nach Themenrelevanz z. B. ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht oder Alter der gezeigten Personen.
2. Formuliere präzise, klar und detailliert
Bildbeschreibungen dürfen höchstens 1.000 Zeichen lang sein. Früher lasen manche Unterstützungstechnologien (z. B. Screenreader) nur die ersten 200–250 Zeichen vor. Das ist nicht mehr der Fall, aber es ist trotzdem wichtig, dass deine Beschreibung nicht ausschweift.
3. Bleibe objektiv
Bleibe objektiv und stelle keine Vermutungen an, was auf dem Bild geschieht, es sei denn, du bist selbst abgebildet oder weißt genau, was darauf passiert. Stelle einfach genügend objektiven Kontext bereit, damit Leser*innen nachvollziehen können, warum das Bild für deinen post relevant ist.
Wenn das Bild beispielsweise einen Politiker zeigt, den du nicht magst, beschreibe es nicht als „dämliche Visage“. Schreibe stattdessen, dass er „mit geschlossenen Lippen in die Kamera lächelt“.
4. Schreibe Text in Bildern aus oder fasse ihn zusammen
Wenn das Bild Text enthält, solltest du ihn in deine Beschreibung aufnehmen. Wenn es sich um mehr als 1.000 Zeichen Text handelt, fasse ihn nach Möglichkeit zusammen und konzentriere dich dabei auf das, was für deinen post relevant ist.
Wenn es sich beispielsweise um ein Rechtsdokument handelt, fasse den Inhalt zusammen und gib einen Link zur Quelle in deinem post an, nicht in der Bildbeschreibung.
Je nachdem, was du in deinem post schreibst, kannst du bestimmte Details aus der Bildbeschreibung auslassen. Das vermeidet auch Wiederholungen beim Lesen. Wenn du beispielsweise den Titel eines Buchs sowie den Namen der Autorin in deinem post erwähnst, musst du diese Informationen nicht in der Bildbeschreibung wiederholen.
5. Achte auf Akronyme und Abkürzungen
Akronyme sollten groß geschrieben werden. Andernfalls werden sie von einigen Screenreadern möglicherweise als Wörter gelesen, die im Kontext keinen Sinn ergeben. Nicht groß geschriebene Akronyme sind auch für Menschen ohne Sehbehinderung schwerer zu lesen.
Versuche, Wörter auszuschreiben, anstatt Abkürzungen zu verwenden. Screenreader geben sie nicht immer sinnvoll wieder.
Einige Screenreader lesen beispielsweise bei Abkürzungen wie „Dr.“ für „Doktor“ jeden Buchstaben, anstatt sie als Wörter zu lesen. „Dr. Calvin“ wird also als „D r Calvin“ vorgelesen. Manche Leute werden das verstehen oder sich denken können, was es eigentlich bedeutet, andere jedoch nicht. Eine Ausnahme ist, wenn du abgekürzten Text schreibst, der in einem Bild erscheint.
Nicht alle, die deine Beschreibung lesen, wissen unbedingt, was bestimmte Abkürzungen bedeuten. Leser*innen, die nicht dieselbe Sprache wie du sprechen oder lesen, haben möglicherweise Schwierigkeiten, die Bedeutung zu verstehen.
6. Nimm Details zum Bildtyp auf
Erwähne, ob es sich um eine Nahaufnahme, eine Luftaufnahme oder ein Schwarz-Weiß-Foto handelt.
Wenn es sich um ein Kunstwerk handelt, beschreibe die Art der Kunst: Gemälde, Porträt, Skulptur, Illustration usw. Wenn es eine bestimmte Stilrichtung darstellt, erwähne das ebenfalls. Zum Beispiel „Anime-Illustration“ statt nur „Illustration“.
7. Verwende eine normale Satzstruktur sowie Groß- und Kleinschreibung
Beschreibe das Bild in ganzen Sätzen, anstatt nur seine Eigenschaften aufzuzählen. Formuliere die Beschreibung natürlich, so wie du das Bild in einem Gespräch beschreiben würdest.
Schreibe in Groß- und Kleinbuchstaben anstatt ausschließlich in Klein- oder Großbuchstaben (außer bei Akronymen und Abkürzungen).
8. Vermeide überflüssige Informationen
Schreibe nicht „Foto von“ oder „Bild von“. Die Unterstützungstechnologie erkennt, dass es sich um ein Bild handelt, und teilt das den Nutzer*innen mit. Erwähne jedoch, ob ein Bild ein Screenshot ist. Das kann für Leser*innen als zusätzlicher Kontext nützlich sein.
Wiederhole in der Bildbeschreibung keine Informationen, die schon in deinem post enthalten sind. Wenn du beispielsweise ein Foto eines Buchumschlags teilst und den Namen des Autors und den Buchtitel in deinem post erwähnst, brauchst du diese Informationen nicht in der Bildbeschreibung zu wiederholen. Beschreibe stattdessen den Buchumschlag. Wenn diese Informationen nicht in deinem post enthalten sind, solltest du sie in deine Beschreibung aufnehmen.
9. Komplexe visuelle Elemente erfordern besondere Sorgfalt
Diagramme, Tabellen, Karten und Infografiken enthalten detaillierte Informationen. Diese visuellen Elemente erfordern oft lange Bildbeschreibungen. Die Beschreibung sollte Trends und Ergebnisse beschreiben, nicht die Forschung erläutern, die dahinter steht. Füge stattdessen deinem post einen Link zur Quelle hinzu, damit Leser*innen auf Wunsch weitere Informationen erhalten können.
Beschreibe bei Karten allgemein, welche Informationen gezeigt werden. Es ist nicht nötig, die Bedienelemente der Benutzeroberfläche oder die abgesteckten Orientierungspunkte zu beschreiben.