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Mehr Repräsentierung für Latinx – Post für Post

#TwitterVoices: In unseren eigenen Worten

Ein Interview mit Cristina Amaya

Ich freue mich schon sehr auf dieses Gespräch! Erzähl mir zunächst einmal etwas über dich.

Ich arbeite in der Gaming-Branche, bin 30 Jahre alt und seit ungefähr zehn Jahren dabei. Ich war überall in der Gaming-Branche tätig. Da ich schon immer möglichst viel lernen wollte, umspannt meine Karriere alles von der Spielentwicklung über die Softwareseite bis hin zu Streaming und jetzt E-Sport. Ich habe schon als Kind immer Computerspiele gespielt. 1996 kaufte mir mein Vater zu Weihnachten einen N64 und seitdem lässt es mich nicht mehr los. Meine Latinidad – die Tatsache, dass ich Latina bin – und Gaming gehörten für mich immer zusammen. Als meine Cousins aus Kolumbien zu Besuch kamen, halfen sie mir, Zelda zu schlagen. Ich zeigte meinen Tios, meinen Onkeln, meine Pokemon-Sammlung. Und selbst während der Probe für meine Quinceañera, die Feier zu meinem 15. Geburtstag, versuchten meine Freundinnen und ich, früher fertig zu werden, damit wir alle zusammen Smash Bros spielen konnten.  

Gab es eine spezielle Erfahrung, die dich darauf aufmerksam gemacht hat, dass die Latinx-Community in der Gaming-Branche mehr Repräsentierung brauchte?

Ich liebe Marketing und Events, aber manchmal war es schwierig, mit der unterschwelligen Aggression fertig zu werden, mit der ich als Latinx konfrontiert war, und Heimweh nach einem Land zu haben, das ich nicht oft besuchen konnte. Das tat mir im Herzen weh, und ich hatte das Gefühl, dass das niemanden interessierte. Aber ich war nie der Typ, der etwas einfach still hinnimmt. Also habe ich beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen.

Jahr für Jahr traf ich auf den Kongressen, an denen ich teilnahm, vereinzelte Personen aus der Latinx-Community. Die Reaktionen variierten: Wir umarmten uns, tanzten oder tauschten ähnliche Erfahrungen aus, nach dem Motto, „Bist du auch die einzige Latinx in deinem Studio?“ Diese Momente waren flüchtig und führten vielleicht zu einer Verbindung auf Twitter oder zu einem Kaffee beim nächsten Kongress, aber nie darüber hinaus. Ich konnte die Latinx, die ich kannte, an meinen eigenen Fingern abzählen. Und manchmal habe ich sie tatsächlich aufgezählt, wenn ich mit einer Arbeitssituation frustriert war oder mich in meiner Latinidad isoliert fühlte. Ich wusste, dass es andere Latinx gab, aber ich wusste nicht, wo ich sie finden konnte. Damals gab es nicht viele Ressourcen für Fachkräfte aus der Latinx-Community und ich kannte keine Orte, wo sie außerhalb der Arbeit miteinander in Verbindung treten konnten.

 

Wie hat „Latinx in Gaming“ seinen Anfang genommen?

Ich habe Latinx in Gaming als Panel begonnen. Ich habe Leute über Twitter eingeladen, sich auf der GDC (Game Developers Conference) mit mir zu treffen. Das Panel war ein unglaublicher Erfolg! Dass ich mich einsam, unsichtbar und ungehört fühlte, all diese Gefühle hatten auch andere, und nicht nur das: Sie waren eine gemeinsame Erfahrung in der Latinx-Community. Und diesen Schwung wollten wir beibehalten. 

Latinx in Gaming wuchs. Wir haben auf jeder Convention Panels veranstaltet, die meisten unserer Kontakte auf Conventions oder auf Twitter getroffen und sind dort in Kontakt geblieben. Wir haben auch eine Discord-Gruppe, eine Facebook-Seite und eine LinkedIN-Gruppe gegründet. Wir hielten weiter öffentliche Vorträge, redeten weiter mit unseren Leuten und baten andere Latinx-Fachkräfte, ihre Geschichten zu erzählen.

Wir freuen uns wirklich, dass du zu Twitter gekommen bist, um @latinosingaming ins Leben zu rufen! Gab es bestimmte Strategien, mit denen ihr die Community aufgebaut habt?

Unsere Strategie umfasste ein paar verschiedene Aspekte. Erstens haben wir unsere Zielgruppe immer wieder gebeten, uns andere bekannte Latinx zu nennen. „Sag uns, welche Frauen in deiner Umgebung du bewunderst, nenne uns Menschen, die dir Auftrieb geben." Dann folgten wir diesen Leuten oder sendeten ihnen eine Nachricht. Jedes Mal, wenn wir ein Event veranstalteten, twitterten wir, dass wir Freiwillige suchten, normalerweise mit einem Formular. Auf diese Weise haben wir unser Netzwerk mit der Zeit erweitert. Es gibt immer noch eine Menge Leute, die wir nicht erreicht haben, aber Twitter hat uns geholfen, es von 5 Followern auf 5.000 zu bringen. Schließlich war es wichtig, keine Angst zu haben, Stimmen zu teilen. Am Anfang waren wir sehr vorsichtig, die Timeline nicht „vollzuspammen“. Aber wir haben schnell gemerkt, dass wir uns dadurch, dass wir Tweets von Nutzern aus der Latinx-Community und Antworten auf unsere Tweets retweeteten, eine Zielgruppe aufbauten und den Leuten eine Plattform gaben, auf der sie einander sehen und finden konnten. Wir waren ein Sprachrohr und ein Sprachrohr darf laut sein.

Hast du eine Twitter Funktion, die du besonders gerne nutzt?

Wir planen unsere Tweets sehr gerne. Wir machen im Laufe der Monate eine Menge Dinge, die Latinx-Stimmen ins Rampenlicht rücken, und wenn alles im Voraus geplant ist, hilft uns das bei der Organisation und unsere Tweets sehen besonders ausgefeilt aus.

 

Gibt es eine Geschichte aus der Latinx in Gaming Community, die dir besonders am Herzen liegt?

Letztes Jahr haben wir Unidos Online veranstaltet, eine Feier zum Monat des hispanischen Erbes mit über 60 Live-Inhalten. Wir haben zahlreiche Listen von Entwicklern getwittert, denen man folgen kann, wir haben auf Leute hingewiesen, die Personal einstellten, und auch auf Leute, die eine Stelle suchten. Für uns war Twitter das Sprachrohr, die Plattform, die überall verbreitet hat, dass es uns gibt. Wir hatten keine Angst vor häufigen – mitunter sogar täglichen – Retweets. Und manchmal ernten wir auch Hass, aber das ist okay, das ist die Vielfalt auf der Plattform und wir geben unser Bestes.

Was war der lohnendste Teil deiner Arbeit mit @latinosingaming?

Wir bieten Menschen ein Zuhause. Hier können Menschen sie selbst sein, ihre Version von Latinx/Latine/Latino, und das ist uns wichtig. Wir möchten das Schöne an unserer komplexen Geschichte und an unserem Leben feiern und Latinx in Gaming hilft uns dabei. 

Für uns ist Latinx in Gaming eine Plattform, auf der wir all die verschiedenen schönen und einzigartigen Latinx-Geschichten erzählen. Und wir haben noch viele weitere Geschichten zu erzählen.

 

Vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast! Es war wirklich interessant, von deiner Arbeit zu hören. Wir sehen uns auf Twitter. 💙

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TWITTER SUPPORT 101

Twitter bietet alle Funktionen, die du benötigst, um auch den Kurs deiner Geschichte zu ändern:

  • Teile mehr mit deiner Community mit Retweets oder Tweet-Zitaten.
  • Nimm an Unterhaltungen auf Twitter teil.
  • Fasse deine Tweets zu einem Thread zusammen, damit sie ihre maximale Wirkung entfalten.
  • Finde deine Gemeinschaft mithilfe von Themen und Listen
  • Nutze ein Hashtag zur Organisation und zur weiteren Verbreitung.
  • Teilst du viele Medien mit deiner Zielgruppe? Lerne unser Media Studio kennen.
  • Passe dein Profil an: Bring deine Biografie auf den neuesten Stand und hefte deine dringlichste Nachricht oben in deinem Profil an.

ÜBER DIE AUTORIN
Cristina Amaya ist Präsidentin und Mitbegründerin von Latinx in Gaming in Los Angeles. Sie erfüllt viele Funktionen: bei Team Liquid als Head of Events, als Beraterin für the*gameHERs und als liebende Katzenmutter von Jiji. Zu Cristinas beruflicher Erfahrung zählen Adecco mit Google Stadia, Unity, Twitch und jahrelange Erfahrung im Agenturmarketing. 

 

ÜBER DIE SERIE
„#TwitterVoices: In unseren eigenen Worten“ sind Artikel, in denen verschiedene Gemeinschaften auf Twitter vorgestellt werden. Diese Serie enthält Interviews, Anwendungsfälle, verständliche Erklärungen zu unseren Regeln und ihrer Durchsetzung und dazu, wie wirkliche Menschen unsere Plattform nutzen. „#TwitterVoices: In unseren eigenen Worten“ möchte die Interessenvertretung durch ein besseres Verständnis und Einfühlungsvermögen in einem breiten Spektrum von Accounts, Hashtags und Gemeinschaften steigern. 

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